Klimakiller Rüstungsindustrie

Silvio Becker • Nov. 15, 2021

Krieg, Militär und Rüstungsindustrie gehören zu den Hauptverursachern von
Treibhausgasemissionen, Feinstaubbelastungen und Umweltkatastrophen weltweit. In den

internationalen Klimaabkommen sowie dem „Klimapaket“ der Bundesregierung, wurde

das Militär von den Regierungen, auf Druck der NATO-Staaten, allerdings absichtlich

ausgeklammert – das muss dringend geändert werden!

Staatliche Militärapparate gehören zu den größten Verbrauchern von Energie und anderen

Ressourcen und verschlingen weltweit fast 2000 Milliarden $ an Rüstungsausgaben, dabei

sind Privat- und Söldnerarmeen noch nicht mitgerechnet. Die Armeen weltweit verursachen

enorme Mengen an klimaschädlichen Emissionen: bei der Produktion, dem Handel, Export

und Transport von Waffen, bei Manövern und vor allem durch Kriegseinsätze selbst und bei

anschließenden Besatzungen. Allein 2020 gab es 29 Kriege und bewaffnete Konflikte. Wir
fordern daher:

- Stopp der Rüstungsexporte, insbesondere an kriegsführende Staaten.

Verbot der Lizenzvergabe und der Verlagerung von Rüstungsfirmen ins Ausland.

- Festhalten an Grundgesetz und Völkerrecht – keine Kriegsdrohungen, Interventionen

und „Regime Changes“ oder Beteiligung daran! Von Deutschland darf nie mehr Krieg aus

gehen – keine Auslandseinsätze der Bundeswehr!

Der Treibstoff-Verbrauch bei Panzern, Kriegsflugzeugen und Kriegsschiffen ist selbst in

Friedenszeiten enorm, entsprechend hoch sind auch die Emissionen. Auf mehr als 260

Bundeswehrstandorten wird täglich der Krieg eingeübt, dazu kommen zusätzlich die

weltweit durchgeführten mehr als 160 NATO-Militärübungen.

Von anderen Staaten liegen uns keine Zahlen vor, nur schraubt sich die Anzahl der Manöver

ebenso hoch wie die Rüstungsspirale. Daher brauchen wir Entspannungspolitik mit Russland,

anstatt Militärübungen an den NATO Ostgrenzen!

Der Kampfpanzer Leopard 2 verbraucht auf 100 Kilometern bis zu 530 Liter Diesel, der

Kampfjet Eurofighter verbraucht ca. 70-100 Liter Kerosin pro Minute und produziert pro

Flugstunde 11 Tonnen CO2 - das ist so viel, wie durchschnittlich eine in Deutschland lebende

Person im gesamten Jahr. Allein auf der Air Base Ramstein finden jährlich 30.000 Starts und

Landungen statt. Daher fordern wir: US Truppenstationierungsvertrag kündigen, und

kompletter Truppenabzug, keine Steuergelder für US Militär, keine Kampfjet Übungen und

keine Beihilfe zu US-Drohnenmorden!

Nach einer aktuellen Studie ist das US Militär mit seinen über 1000 Militärstützpunkten

weltweit der größte Verbraucher fossiler Brennstoffe. Der jährliche CO2 Ausstoß des USMilitärs

beträgt 73 Millionen Tonnen und damit mehr als die meisten (140) Länder. Allein im

Jahr 2017 waren die Treibhausgasemissionen des Pentagons größer als die der

Industriestaaten Dänemark oder Schweden.

Selbst ein begrenzter Atomkrieg, z.B. zwischen Indien und Pakistan würde durch die enorme

Feinstaubbelastung in der Atmosphäre einen sofortigen radikalen Klimawandel auslösen,

nur in die andere Richtung: Nuklearer Winter. Rußpartikel würden die Erdatmosphär
everdunkeln, die Freisetzung von Stickoxyden und Radikalen würde zu einem enormen

Temperatursturz führen und die Natur stirbt unweigerlich. Würde man alle vorhandenen

15.000 Atomwaffen zünden, stürben 3 Milliarden Menschen sofort, die jeweilige Umgebung

stünde in Flammen und die Temperatur läge bei minus 16 bis 26 Grad - die Erde wäre

unbewohnbar. Daher fordern wir:

- Deutschland und alle EU Länder die dies noch nicht getan haben, müssen dem UN

Atomwaffenverbotsvertrag beitreten. Sofortiger Abzug der US Atomwaffen aus

Deutschland (Büchel) gemäß Bundestagsbeschluss 2010 und Beendigung der nuklearen

Teilhabe Deutschlands sowie Austritt aus den militärischen Strukturen der NATO.

- Erneuerung des INF Vertrags – keine Stationierung von Atomraketen und nuklear

bestückbarer Marschflugkörper in Europa!

Das Problem: Das Kapitalistische System zerstört durch den ungebremsten Wettbewerb um

die billigsten Rohstoffe und Arbeitskräfte sowie die besten Absatzmärkte und Transportwege

sowohl die Umwelt als auch die soziale Gerechtigkeit und das friedliche Zusammenleben der

Völker. Der Wachstumskapitalismus ignoriert, dass wir in einer Welt leben, deren

Ressourcen endlich sind und unendliches Wachstum daher nicht möglich ist.

Wir müssen ein System finden, das Menschen davor bewahrt sich selbst oder der Natur bzw.

der Welt zu schaden. Wir brauchen ein Umdenken im Sinne des "Buen Vivir" Konzepts oder

der „Just Transition“ Bewegung der indigenen Völker Südamerikas. Wir brauchen den

globalen Wandel in Richtung Frieden, Gleichheit, Gerechtigkeit, ökologischem Gleichgewicht

und Wohlbefinden!

Wir brauchen für die Rettung des Lebensraums Erde, ein Ende der Verschleuderung von

Steuermilliarden für Rüstung und Krieg. Keine weitere Energie sollte für die Bedrohung und

Zerstörung von Menschen und Natur durch Militär verschwendet werden. Eine ernsthafte

Umwelt- und Klimadebatte um drastische CO2-Reduzierungen sind ohne den militärischen

CO2-Ausstoß unvollständig und unehrlich. Wir brauchen einen umfassenden

Abrüstungsprozess, die Kürzung des Militäretats und den Stopp der Produktion von

Kriegswaffen. Das bedeutet auch: keine Militarisierung, sondern festschreiben auf einen

zivilen Charakter der EU sowie keine weitere ausbeuterische Handelspolitik, die Kriege,

Armut und Flucht verursacht.

Wir brauchen einen Klimaschutz, der bei denen ansetzt, die für die Klimakatastrophe

tatsächlich verantwortlich sind. Wir sind die 99%, wir können ein anderes System schaffen,

wir arbeiten dafür zusammen in der Klima- und der Friedens-Bewegung!


VisdP:


Isabelle Case

von Silvio Becker 24 März, 2024
09. 04. 2024 um 18:30 Uhr
27 Nov., 2023
Nein zum Krieg. Zentrale Demo in Berlin am 25.11.2023
von Silvio Becker 30 Aug., 2023
Ab sofort ist die Gruppe "Aufstehen Mittelsachsen" auch auf Facebook zu finden. https://www.facebook.com/groups/620590353496717
von Meinolf Regn 18 Apr., 2023
Krankenhäuser müssen bürgernah sein  Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister von der SPD, will das Krankenhaussystem gründlich reformieren. Führt das zu einer Verbesserung des Systems? Carl Waßmuth vom Verein „Gemeingut in BürgerInnenhand“ (https://www.gemeingut.org/) hat dazu eine klare Einschätzung: „Die öffentlichen und freigemeinnützigen Träger sollen verdrängt werden. Kern der Reform ist die ordnungspolitische Abschaltung hunderter Kliniken zugunsten privater Konzerne.“ „Sein Vorhaben ist an Niedertracht kaum zu überbieten. Hunderte Krankenhäuser sollen geschlossen werden, damit private Anbieter noch mehr Marktanteile bekommen und im Personalüberschuss der gekündigten Beschäftigten abgewickelter Kliniken baden, sich also die Leute aussuchen und die Löhne drücken können. Aber Lauterbach und seine Berater trauen sich nicht, eine Liste zu erstellen, auf der steht: „Diese 700 Kliniken schaden unserem Gesundheitssystem. Erst wenn sie weg sind, werden die Leute besser versorgt.“ „Herr Lauterbach gehört inzwischen zu einer neuen Kategorie von Politikern. Wir hatten in Deutschland durchaus schon das Phänomen, dass bei Reformen herumgedruckst wurde, um davon abzulenken, worum es eigentlich geht. Aber die Begleitprosa hatte doch noch irgendetwas mit dem Thema zu tun. Bei Herrn Lauterbach ist das anders: Er hat kein Problem damit, das Gegenteil vom Offensichtlichen zu behaupten. Auch sich selbst zu widersprechen, macht ihm nichts aus, so wenig wie Donald Trump oder Boris Johnson. „Im vorliegenden Fall verhilft er den privaten Kliniken und Anlegern in Medizinische Versorgungszentren, sogenannte MVZ, über reformierte Fallpauschalen zu neuen Renditen. Im Sinne seiner Klientel agiert er völlig stringent und rational, es ist knallharte Ökonomie, die er bedient. Er sagt, die Preise für die DRGs würden etwas verändert, aber das Geld sei gedeckelt, es gebe keinen Cent mehr. Der entscheidende Trick im System ist ja der, dass private Kliniken und MVZ ihre Einnahmen steuern können und öffentliche Kliniken nicht. Die, die sich die Patienten und Behandlungen aussuchen können, schöpfen ab, die anderen bluten aus. Die Vorhaltepauschalen sind der größte Werbeschwindel von Lauterbachs Reform. Denn gleichzeitig wird ja definiert, dass Hunderte Krankenhäuser weg sollen, also nicht mehr vorgehalten werden!“ Diese Zitate von Carl Waßmuth stammen aus einem längeren, sehr aufschlußreichen Interview mit ihm und ist in Gänze nachzulesen hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=95149
von Silvio Becker 07 Apr., 2023
26 März, 2023
von Silvio Becker 15 Feb., 2023
Panzer, Kampfflugzeuge, Raketen töten Menschen, schädigen die Umwelt, sind wahre Klimakiller. Und der neue Verteidigungsminister Pistorius fordert nun weiter 10 Milliarden Euro für Waffensysteme - wie die Döbelner Allgemeine Zeitung am 22.02.2023 berichtete. Das trifft, angesichts dringend erforderlicher Finanzmittel zur Beseitigung von Kinderarmut, sogar in der SPD auf Kritik. Statt über todbringende Waffensystemen sollte mehr darüber nachgedacht werden, wie die entsprechenden Industriebetriebe auf die Produktion von nützlichen Gütern umgestellt werden könnten, z.B. auf die Anfertigung von Schienenfahrzeugen, um eine oft beschworene „Verkehrswende“ schnell verwirklichen zu können. Das hilft Natur und Mensch. Wie sagte einst Willy Brandt:»Es soll sich die Politik zum Teufel scheren, die – um welcher Prinzipien auch immer –, den Menschen das Leben nicht leichter macht.« Brandt setze sich international für Abrüstung und Entspannung statt Konfrontation ein. Für humanes Handeln und mehr Lebensqualität. Sein Sohn, der Historiker Dr. Peter Brandt, setzt dies heute fort. Er hat als einer der ersten das von Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer auf den Weg gebrachte „Manifest für Frieden“ unterzeichnet, das mit Stand vom 22.02.2023von knapp 600 000 Bürgerinnen und Bürgern unterstützt wird. Wer sich eingehender mit der Umwandlung von Waffenproduktion in die Herstellung ziviler Produkte befasssen will, findet eine Fülle an Informationen hier: https://ruestungskonversion.de Meinolf Regn
von Silvio Becker 27 Sept., 2022
von Meinolf Regn 05 Apr., 2022
 Ihren Song „war pigs“ beginnt die Rockband „Black Sabbath“ mit den Worten „Böse Gedanken, die Zerstörung planen, Konstrukteure vom Aufbau des Todes“. Konstruiert werden die todbringenden Werkzeuge von einem militärisch-industriellen Wirtschaftsgeflecht, das von der SPD/FDP/Grünen-Bundesregierung durch eine massive Geldspritze nachhaltig gefördert werden soll. Dazu dient das von Kanzler Scholz angekündigte Aufrüstungspaket in Höhe von 100 Milliarden Euro, das im Grundgesetz verankert werden soll, was eine entspechende Entscheidungsverpflichtung des Parlaments bedeutet. Zudem geloben die Regierungsparteien, den Militäretat auf 2 % und mehr zu erhöhen. Bei einer Wirtschaftsleistung von 3,57 Billionen Euro macht dies mehr als 71 Milliarden Euro aus. Fast 25 Milliarden mehr als im Jahr zuvor. Man muss sich die Größenordnung klarmachen: innerhalb eines Jahres sollen mehr als 170 Milliarden für neue Panzer, Kriegsschiffe und Kampfjets, die Atombomben transportieren sollen, ausgehändigt werden. Das wären umgerechnet mehr als 4000,- Euro für den Haushalt, in dem jeder von uns lebt. Gefeiert wird das Aufrüstungspaket natürlich von den Aktionären der Rüstungsindustrie. Die Aktie der Fa. Rheinmetall hatte am Tag der Unterzeichnung des Koalitionsvertrag am 07.12.2021 einen Wert von 82,98 €. Am 22.03.2022 war sie auf 182 € hochgeschnellt. Für das deutsche Wirtschaftsgefüge bedeutet dies alles einen massiven Ausbau des deutschen militärischen Industriekomplexes. Er bekommt einen noch größeren Einfluss auf politische Entscheidungen. Nur der Sozialhaushalt im Bundeshaushaltsplan 2022 sinkt um fünf Milliarden Euro (minus drei Prozent) gegenüber 2021. Diesen politischen Weg, den die Regierungsparteien einschlagen, lehnt „aufstehen-mittelsachsen“ entschieden ab. Für uns hat weiterhin die Finanzierung eines verbesserten Gesundheitswesens und die Beschneidung der hohen Energiepreise absoluten Vorrang.
von Silvio Becker 09 Feb., 2022
Plakataktion Gruppe Aufstehen Mittelsachsen
Show More
Share by: